Vom Traue (r) n, Loslassen und Aufatmen…
Eines der Dinge, das uns alle verbindet, mag wohl die Tatsache sein, dass ein jeder von uns geboren wurde, um irgendwann die hiesige Welt wieder zu verlassen.
Die eigene Vergänglichkeit wird uns vor Augen geführt, insbesondere dann, wenn unsere Eltern oder ein naher Angehöriger sterben. Oftmals sehen wir es kommen, fürchten uns vor dem Tag aller Tage, und sind dann doch erschrocken, wenn er so plötzlich gekommen ist. Manch ein Trauerfall wiederum trifft uns unvorbereitet und versetzt uns in Schockstarre.
Der erste Schmerz lässt uns funktionieren, organisieren, weinen, und scheint uns die Zeit zu stehlen. Aus Tagen, werden plötzlich Wochen, dann Monate. Die vielen „ersten Male ohne…“ kommen und machen uns schonungslos bewusst, dass ein Beisammensein mit dem geliebten Menschen dieses Jahr nicht mehr geschenkt sein wird. Es schmerzt auf eine ganz persönliche, intime Art und Weise. Vor allem zur Weihnachtszeit…
Während der Zeit des Abschiednehmens drängen sich ungebetene Fragen auf, die manch einer gerne vor sich her schiebt. Was geschieht nun mit dem Haus meiner Eltern? Bleibe ich allein in der viel zu groß gewordenen Wohnung, und traue ich mir oder meinem übrig gebliebenen Elternteil einen Neuanfang in einer neuen Umgebung überhaupt zu? Was geschieht mit all den lieb gewonnen und vertrauten Möbeln und Gegenständen meiner Eltern, meines Partners oder gar meinem Kind? Zu voll erscheinen die Räume, voll von Erinnerungen, die ganz plötzlich kostbarer erscheinen, denn je! Jedes noch so alte Bild an der Wand, jedes gelesene Buch, die Tasse des letzten Kaffees oder der zuletzt geschriebene Einkaufszettel mit der unverwechselbaren Handschrift der verlorenen Mutter… Das Ausräumen der vertrauten Zimmer scheint schier unmöglich, möchte man doch die Zeit gerne einfach nochmal zurückdrehen, wenigstens für einen Tag. Auch wenn die fremde, kalte Leere beim Betreten des Raumes uns immer wieder daran erinnert, dass nichts mehr so ist, wie es einmal war. Unsichere Trostversuche und gut gemeinte Worte, wie „er oder sie ist nun erlöst, an einem schöneren Ort, und dergleichen mehr“ kann der Verstand zwar verstehen, dass Herz aber oft nicht begreifen…. Die Traurigkeit gehört zum Abschiednehmen. Trauer darf sein, auch in unserem hektischen Alltag und man muss eben nicht gleich wieder lachen, wenn der Schmerz überwiegt. Alles und jeder braucht seine Zeit. Auch wenn die Welt sich einfach weiter dreht, auch ohne den geliebten Menschen, einfach so…
Was uns zunächst befremdlich erscheint, verbirgt jedoch auch die Hoffnung auf einen Neuanfang, den jeder Abschied mit sich bringt. Die Dinge möchten neu geordnet, die leeren Räume wieder mit Leben erfüllt werden. Haus und Wohnung dürfen wieder neue Geschichten sammeln – irgendwie, irgendwann. Den richtigen Zeitpunkt gibt es nicht, jeder darf dies in seinem ganz eigenen Tempo angehen. Die Gedanken dazu sind behaftet mit den unterschiedlichsten Gefühlen. So gilt es dennoch zu entscheiden, was nun mit dem Erbe geschehen wird. Verbleibt die Immobilie im Familienbesitz, veräußert oder vermietet man das geliebte Elternhaus, weil man selbst seine eigenen Wurzeln bereits an einem anderen Ort gepflanzt hat?, weil der Erlös in den finanziell angespannten Zeiten einige Sorgen abnehmen könnte? Was passiert mit all den schönen Dingen, wer kann sie noch brauchen, welche der gehüteten Dinge landen am Ende dennoch achtlos im Müll. Jeder Handgriff wird zweimal überlegt, jeder Schritt erscheint so falsch, und irgendwie doch auch richtig. Es ist der Zwiespalt der Emotionen, das heimliche, schlechtes Gewissen, wenn man in den persönlichen Sachen herumstöbert. Ein Spagat zwischen Festhalten und Loslassen, ein Akt der Gratwanderung, auch unter den Angehörigen. Während das emotional geprägte Familienmitglied vielleicht ein wenig länger braucht zum Loslassen, so übernimmt der rational geprägte Teil der Familie „viel zu früh“ das Ausmisten oder die Verkaufsabsicht. Nüchtern und kühl wird organisiert und es scheint gar leicht zu fallen. Manchmal herrscht sogar ein leises, Gefühl der Erleichterung, jahrelang getragenen Ballast abwerfen zu können. Ein richtig und falsch, gibt es wohl kaum, denn Trauer hat viele Gesichter. Jedes Familienmitglied sucht seinen neuen Platz in der neuen Konstellation, gibt sein Bestes und trägt dazu bei, der Hoffnung, die im Weitermachen liegt, neuen Raum zu schenken. Gegenseitige Achtsamkeit, ein wenig mehr Toleranz für den anderen können hier unterstützen. Doch wie oft liegen die Emotionen blank und es werden in der eigenen Trauer Worte gesagt, die man später bereut und die vielleicht ganz anders verstanden werden, als man sie doch eigentlich meinte. Trauer wühlt auf, vor allem Gefühle und alte Familiengeschichten. Der Tod überfordert, wenn er sich ins Leben schleicht. Der gute Rat des Verstorbenen fehlt ohnehin, und manchmal weiß man alleine einfach nicht mehr weiter. Oder die vielen gutgemeinten Ratschläge verwirren mehr, als Klarheit zu schenken. Verwirrung und ein sich immer wieder im Kreise drehen sind oftmals die Folge und ein Aufschieben der zu regelnden Dinge schleicht sich ein. Still und heimlich.
Unterstützend für einen nun wichtigen Neuanfang kann eine ganz neutrale Meinung von außen sein. Als ganzheitliche Immobilienmaklerin und Wegberaterin verstehe ich es, Menschen emphatisch und achtsam, auch durch solch traurige Lebensabschnitte zu führen. Wertfrei schauen wir auf Ihre ganz persönliche Familiengeschichte und finden gute Lösungen für Ihre Immobilie, das Mobiliar und alle Beteiligten. Mir ist es immer wieder eine Herzensangelegenheit, gerade für emotional behaftete Immobilienangelegenheiten tröstliche Lösungen aufzuzeigen.
Durch meine persönlichen Trauer-Erfahrungen und viele Fortbildungen im Bereich des Coaching verstehe ich die vielen durcheinander geratenen Emotionen, höre zu und unterstütze gerne beim Neusortieren und Lösungen finden.
Mit meiner Wegbegleitung, die auf Wunsch auch in einem Coaching über die normale Maklerbetreuung hinaus reicht, finden Sie frischen Mut, sich trotz der Trauer, wichtigen Entscheidungen zu stellen und sich Neues zuzutrauen. Lernen Sie, im Loslassen, neue Lebens-Räume zu entdecken. Ich begleite Sie gerne bei den nächsten Schritten und wünsche Ihnen, dass auch Sie dem Leben trotz Ihres schmerzlichen Verlusts wieder neu begegnen und bald wieder aufatmen! Einfach ist es gewiss nicht, aber auch für Sie ist es möglich! Trauen Sie sich ruhig, nach Unterstützung zu fragen, ich bin gerne für Sie da. So Sie oder Ihre Familie gar therapeutische Unterstützung in Ihrer Trauer benötigen, leite ich Sie gerne in die vertrauensvollen Hände meiner Kooperationspartner über, um Sie bestmöglich zu unterstützen.
Sollte auch Ihre Weihnachtszeit in diesem Jahr von Trauer um einen geliebten Menschen begleitet sein, so wünsche ich Ihnen von Herzen, liebevolle und vertraute Menschen an Ihre Seite und das Ihnen das Licht der Weihnacht wieder Hoffnung auf das Leben schenkt.
Geben Sie auf sich und Ihre Lieben acht…
Ich wünsche Ihnen eine friedvolle Weihnachtszeit!
Herzlichst Ihre
Tamara Lindenberger